2009

miux

Klassisch abgeseilt und andere Fluchtversuche

RTR Telesguard vom 19.10.2009
Der Sennhof war zu keiner Zeit ein besonders sicheres Gefängnis. Noch Anfang des 21. Jahrhunderts kam es zu zwei klassischen Ausbrüchen: 2001 sägten zwei Insassen Gitterstäbe durch und flüchteten über das Dach. Acht Jahre später lösten zwei Häftlinge die Fenstergitter aus der Veran¬kerung und seilten sich mit zusammengeknoteten Tüchern aus dem 2. Obergeschoss ab. Ausgefallener war die Technik eines anderen Insassen: Mit Fensterkitt stellte er den Abdruck eines Sicherheitsschlüssels und dann aus einem Rohling einen neuen Schlüssel her – und floh durch die Tür. Der bekannteste Sennhofflüchtling ist jedoch der 1899 in Vals geborene «Ausbrecherkönig» Johann Stoffel. 1929 gelang ihm zunächst ein ungewöhnlicher Einbruch: Stoffel kletterte über eine Dachrinne und durch ein Bürofenster in den Sennhof, stahl 400 Franken und einen Revolver. Bald danach wurde er verhaftet und in jenes Gefängnis gesteckt, in das er einge¬brochen war. Tags darauf floh er aus dem Sennhof, wurde wieder gefasst und brach nochmals aus. Die Bevölkerung amüsierte sich über diese Vorgänge und Stoffel schaffte es 1930 auf die offizielle Churer Fasnachtsplakette. Weitere Beiträge über den Sennhof: Link